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Grad der Energieabhängigkeit der EU27 betrug 54% im Jahr 2011

Energieverbrauch sank zwischen 2008 und 2011 um 6%

Der wirtschaftliche Abschwung, der seit Beginn der Finanzkrise in der EU zu beobachten ist, ist ebenfalls bei der Entwicklung des Energieverbrauchs1 sichtbar. Der Bruttoinlandsenergieverbrauch1 in der EU27 fiel von 1800 Millionen Tonnen Rohöleinheiten2 (tRÖE) im Jahr 2008 auf 1700 Mio. tRÖE in 2009, stieg dann auf 1760 Mio. tRÖE in 2010 und verringerte sich dann erneut auf 1700 Mio. tRÖE im Jahr 2011. Zwischen 2008 und 2011 nahm der Energieverbrauch in der EU27 um 6% ab.

Der Grad der Energieabhängigkeit3, der den Nettoeinfuhren dividiert durch den Bruttoverbrauch entspricht und der das Ausmaß der Abhängigkeit eines Landes von Energieeinfuhren angibt, betrug im Jahr 2011 in der EU27 54% und blieb seit 2008 nahezu stabil.

Die fünf größten Energieverbraucher in der EU27 waren im Jahr 2011 Deutschland (316 Mio. tRÖE, - 7,7% gegenüber 2008), Frankreich (260 Mio. tRÖE, - ,6%), das Vereinigte Königreich (199 Mio. tRÖE, - 9,4%), Italien (173 Mio. tRÖE, - 4,8%) und Spanien (129 Mio. tRÖE, - 9,4%).

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  1. Der Bruttoinlandsenergieverbrauch ist definiert als Primärerzeugung plus Einfuhren, Wiedergewinnung und Bestandsveränderungen, abzüglich Ausfuhren und Brennstoffversorgung von maritimen Bunkern (für Hochseeschiffe aller Flaggen). Somit gibt er die Energie an, die benötigt wird, um den Inlandsverbrauch, innerhalb der Grenzen des nationalen Gebietes, abzudecken.
  2. Eine Tonne Rohöleinheiten (tRÖE) ist eine standardisierte Einheit, die einer Tonne Rohöl mit einem unteren Heizwert von 41,868 Gigajoules entspricht. Dies ist ein gebräuchliches Maß zur Umrechnung der unterschiedlichen Brennstoffe auf der Basis ihres Energiegehalts. So entspricht beispielsweise ein GJ Kernkraft 0,024 Tonnen Rohöl, und eine Tonne hochwertiger Kohle enthält dieselbe Energie wie 0,7 Tonnen Rohöl. Kohle von geringerem Wert enthält weniger Energie.
  3. Der Grad der Energieabhängige entspricht den Nettoeinfuhren (Einfuhren abzüglich Ausfuhren) dividiert durch den Bruttoverbrauch in Prozent. Der Bruttoverbrauch entspricht dem Bruttoinlandsverbrauch einschließlich Bunkerölen zum Verbrauch im internationalen Schiffsverkehr. Eine negative Abhängigkeitsquote bedeutet, dass das Land Nettoexporteur von Energie ist. Es ergibt sich ein Wert von mehr als 100%, wenn die Nettoeinfuhren über dem Bruttoverbrauch liegen. In einem solchen Fall werden Energieerzeugnisse bevorratet und nicht im Jahr der Einfuhr verbraucht.

Zusammen hatten sie einen Anteil von nahezu zwei Drittel am gesamten EU27 Energieverbrauch.

Dreiundzwanzig Mitgliedstaaten verzeichneten zwischen 2008 und 2011 Abnahmen in ihrem Energieverbrauch und vier Anstiege. Die größten Rückgänge verzeichneten Litauen (- 24,5%), Irland und Griechenland (je - 12,3%), Rumänien (- 10,2%), Spanien und das Vereinigte Königreich (je - 9,4%) und die höchsten Anstiege Malta (+16,9%) und Estland (+4,8%).

Die folgenden Mitgliedstaaten waren im Jahr 2011 am wenigsten von Energieeinfuhren abhängig: Estland (12%), Rumänien (21%), die Tschechische Republik (29%), die Niederlande (30%), Polen (34%) und das Vereinigte Königreich (36%). Dänemark (- 9%) war ein Nettoexporteur von Energie und hatte daher einen negativen Abhängigkeitsgrad. Die höchsten Energieabhängigkeitsgrade fanden sich in Malta (101%), Luxemburg (97%), Zypern (93%) und Irland (89%).

- eurostat -

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