Durchschnittlicher Zuschlagswert für Solarstrom sinkt unter 5 ct/kWh
16.10.2017 Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat bei der Ausschreibung für Solaranlagen 20 Zuschläge für Gebote in einem Umfang von 222 Megawatt erteilt. 110 Gebote waren für die Oktober- Ausschreibungsrunde bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Sie hatten ein Volumen von 754 Megawatt. Damit war das Ausschreibungsvolumen von 200 Megawatt erneut mehrfach überzeichnet. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank im Vergleich zur Vorrunde auf 4,91ct/kWh (Vorrunde 5,66 ct/kWh). Der niedrigste Zuschlagswert lag bei 4,29 ct/kWh; der höchste Zuschlagswert betrug 5,06 ct/ kWh. Erstmalig sank der durchschnittliche Zuschlagswert unter 5 Cent pro Kilowattstunde. »Gerade große Anlagen können offensichtlich aufgrund von Skaleneffekten relativ kostengünstig errichtet werden«, sagte dazu Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die durchschnittliche Gebotsgröße betrug 6,9 Megawatt. Die für Freiflächenanlagen zulässige Größe beträgt 10 Megawatt. Drei der erfolgreichen Gebote hatten einen Umfang von über 20 Megawatt. Dies ist nur bei Geboten für Solarparks auf sogenannten baulichen Anlagen, wie z.B. Anlagen zur Kies- und Sandgewinnung, möglich. Daneben waren vor allem Gebote auf Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten erfolgreich. Von den Geboten, die einen Zuschlag erhalten haben, bezogen sich 12 in einem Umfang von 45 Megawatt auf Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten in Bayern. Damit war das für dieses Bundesland bestehende Kontingent von 30 Zuschlägen im Jahr für solche Projekte ausgeschöpft, so dass vier weitere Gebote keinen Zuschlag erhalten konnten.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) kritisiert den derzeitigen Ausbaukorridor. Die Deckelung des jährlichen Photovoltaik-Zubaus auf lediglich 2,5 Gigawatt sowie die starke Begrenzung der Auktionsvolumina stamme aus einer Zeit, als Solarstrom noch teuer war. Nach Berechnung des Verbandes sei der Ausbaukorridor so niedrig angesetzt, dass mittel- bis langfristig gerade einmal eine Photovoltaik-Kapazität in Höhe von rund 60 Gigawatt erreichbar sei. Wissenschaftliche Studien wie von den renommierten Fraunhofer Instituten ISE und IWES, würden hingegen mittelfristig eine Photovoltaik- Kraftwerksleistung von rund 300 Gigawatt für notwendig halten. »Bei dem erreichten Preisniveau spricht alles für einen deutlich dynamischeren Ausbau der Solarenergie«, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Aktuell decken nach Angaben des BSW-Solar in Deutschland Solarstromanlagen mit einer Leistung von 42 Gigawatt rund sieben Prozent des Strombedarfs.
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