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Deutschland und EU bei erneuerbaren Energien auf gutem Weg

G7-Klimaziele dürfen keine Lippenbekenntnisse bleiben

16.06.2015 Ein aktueller Fortschrittsbericht, den die Europäische Kommission veröffentlicht hat, bestätigt, dass Deutschland, eine große Mehrheit der EU-Staaten sowie die EU insgesamt auf einem guten Weg sind, ihre Ziele zum Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Die Erneuerbare- Energien-Richtlinie der EU sieht für das Jahr 2013/2014 für Deutschland einen Anteil von 9,5 Prozent Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch vor. Mit prognostizierten 12,4 Prozent liegt Deutschland deutlich darüber und kann das nationale Ziel von 18 Prozent bis 2020 erreichen. EU-weit liegt der prognostizierte Anteil erneuerbarer Energien 2014 bei 15,3 Prozent, das Ziel für 2020 bei 20 Prozent. Für den Verkehrssektor hingegen liegt der prognostizierte Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2014 bei 5,7 Prozent. Das anspruchsvolle 10-Prozent-Ziel für 2020 ist nach wie vor erreichbar, da in einigen Mitgliedstaaten gute Fortschritte erzielt wurden.

Der Bericht zeige erneut, dass Europa bei den erneuerbaren Energien gut abschneide, so Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie: »Die Pro-Kopf-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ist in Europa dreimal so hoch wie in der restlichen Welt. Bei uns arbeiten mehr als eine Million Menschen in der Erneuerbare- Energien-Branche, in der ein Umsatz von über 130 Mrd. Euro pro Jahr erwirtschaftet wird. Wir exportieren jährlich erneuerbare Energien im Wert von 35 Mrd. Euro.« Die Fortschritte der EU und der Mitgliedstaaten beim Erreichen der verbindlichen Ziele der Erneuerbare- Energien-Richtlinie werden alle zwei Jahre durch Berichte bewertet, die Teil des 2009 verabschiedeten Klima- und Energiepakets sind.

Im Anschluss an den G7-Gipfel hat Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker das Bekenntnis der Staats- und Regierungschefs zur Begrenzung der Erderwärmung auf höchstens 2° Celsius begrüßt. Er mahnte an, den Worten von Elmau in Paris konkrete Taten folgen zu lassen. Die EU habe mit ihrer Zielvorgabe einer Emissionssenkung um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 bereits ihre Entschlossenheit deutlich gemacht, mit gutem Beispiel voranzugehen, und strebe in Paris eine rechtsverbindliche, durchsetzungsfähige Vereinbarung an. In der EU konnten die Emissionen dank des gemeinsamen Handelns zwischen 1995 und 2013 um 19 Prozent gesenkt werden, während das BIP um 45 Prozent zunahm.

In ihrer Abschlusserklärung zum G7-Gipfel bekräftigten die Staats- und Regierungschefs ihre Entschlossenheit, eine rechtliche Übereinkunft zu erzielen, mit der der Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur unter 2° Celsius gehalten werden soll: »Das Übereinkommen soll Transparenz und Rechenschaftspflicht stärken unter anderem durch verbindliche Regeln in seinem Kern, um die Fortschritte bei der Erfüllung der Ziele zu überprüfen, wodurch auf Dauer gesteigerte Ambitionen gefördert würden. Dadurch sollten alle Länder in die Lage versetzt werden, im Einklang mit dem globalen Ziel, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur unter 2° Celsius zu halten, einen kohlenstoffarmen und belastbaren Entwicklungspfad einzuschlagen.«

- ba -

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