Abriss der deutschen Atomkraftwerke kostet mindestens 18 Milliarden Euro
19.10.11 Der Abriss der deutschen Atomkraftwerke wird die vier deutschen Reaktorbetreiber nach einer Studie, der Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL), die vom »Handelsblatt« veröffentlicht wurde, mindestens 18 Milliarden Euro kosten. »Die Kosten könnten aber noch viel höher liegen«, zitierte das Blatt den ADL-Experten Michael Kruse. Denn bei derartigen Großprojekten seien Kostensteigerungen nicht ungewöhnlich.
Die deutschen Kernkraftwerksbetreiber - EON, RWE, ENBW und Vattenfall - haben bereits hohe Rückstellungen für den Rückbau der Reaktoren und die Entsorgung des Atommülls gebildet. Ein Sprecher des größten deutschen Energieversorgers EON bezifferte die Kernenergierückstellungen des Konzerns auf zwölf Milliarden Euro.
Auch bei RWE wurden nach Unternehmensangaben über zehn Milliarden Euro für die Aufräumarbeiten zurückgestellt.
Eine Sprecherin der Kernenergie-Tochter RWE-Power sagte: »Wir gehen davon aus, dass das auskömmlich ist«. Insgesamt belaufen sich die Rückstellungen der vier Energiekonzerne nach Angaben des »Handelsblatts« auf mehr als 30 Milliarden Euro.
Der Abriss der 17 deutschen Kernkraftwerke wird sich über Jahrzehnte erstrecken. Mindestens fünf Jahre dauert allein der sogenannte Nachbetrieb, in dem die Brennelemente kontrolliert abkühlen. Der eigentliche Abriss kann dann noch einmal 15 bis 20 Jahre in Anspruch nehmen.