Wuppertaler Stadtwerke starten weltweit ersten Blockchain-Handelsplatz für Ökostrom
08.01.2018 In der Silvesternacht zum 01.01.2018 wurde der, nach eigenen Angaben der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), weltweit erste Blockchain- basierte Handelsplatz für Ökostrom eines kommunalen Energieversorgers frei geschaltet. Auf dem »Tal.Markt« können Kunden ihren Strom bei Ökostromanbietern aus Wuppertal, wie dem Bürgerwindrad Cronenberg, erwerben und ihren Energiemix selbst zusammenstellen. Jede Transaktion soll über die Blockchaintechnologie fälschungssicher ausgeführt werden. »Der Erfolg des Tal.Markts hat uns positiv überrascht«, berichtet Andreas Brinkmann, Leiter Privatkundenvertrieb der WSW, die die Plattform betreiben. Seit die WSW Ende November den Ökostrommarkt erstmals vorstellten, gab es über 20.000 Seitenabrufe auf der Internet-Seite wsw-talmarkt.de.
In der Silvesternacht sind es nach Auskunft der Stadtwerke erst einige Dutzend Kunden, die den Strom über den Marktplatz beziehen. Um den individuellen Stromverbrauch optimal mit dem angebotenen Ökostrom zu decken, werden bei allen Kunden intelligente Stromzähler installiert. Mit jedem verbauten Zähler soll in der Folge ein neuer Kunde hinzukommen. Die Kosten für Zähler und Einbau übernehmen die WSW.
Kunden und auch Windparkbetreiber aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz haben nach Angaben der WSW bereits angefragt, ob sie am Tal.Markt teilnehmen können. »Noch ist das nicht möglich«, erklärt Energieexperte Brinkmann, mittelfristig sei aber denkbar, das Wuppertaler Modell auf andere Regionen zu übertragen, die Technologie mache eine Erweiterung des Angebots einfach. Zu den Stromanbietern auf Tal.Markt gehören derzeit Energieproduzenten aus Wuppertal und dem Bergischen Land. Neben dem Betreiber einer großen Solaranlage und dem Betreiber des ersten Wuppertalerwindrads sind zwei große private Photovoltaik-Anlagen dabei. Damit die potentiellen Stromkäufer mehr Auswahl haben, bieten die WSW in der Pilotphase auch Strom aus eigenen regenerativen Anlagen an. Konkret soll dies aus zwei Blockheizkraftwerken sowie aus einer Wasserturbine an der Herbringhauser Talsperre erfolgen. Zudem soll der umweltfreundliche Strom aus der KWK-Anlage die Energieversorgung sichern.
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