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VKU-Positionspapier zur Infrastruktur der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft

28.04.2017 Der VKU fordert, dass durch die Politik die entscheidenden Rahmenbedingungen für den langfristigen Erhalt und die Entwicklung der Infrastruktur der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft berücksichtigt werden. Die Infrastruktur sei Voraussetzung für die hohe Qualität und Versorgungssicherheit. Ziel des neuen VKU-Positionspapiers »Infrastruktur - Schatz unter der Straße« ist es, die politischen Positionen des VKU im Themenfeld Infrastrukturerhalt und -entwicklung zu bündeln und sie mit den wichtigsten Ergebnissen der VKU-Mitgliederbefragung zu verknüpfen.

Nach Ansicht des VKU müsse das Verursacherprinzip konsequenter umgesetzt werden. Eine Finanzierung umweltpolitischer Maßnahmen über die Entgelte der Kunden der Wasserver- und Abwasserentsorger sollte vor dem Hintergrund der wachsenden infrastrukturellen Herausforderungen nicht automatisch als Lösung gewählt werden. Trotz hohem Investitionsniveau der kommunalen Unternehmen zeichnet sich nach dem VKU-Positionspapier bereits heute ab, dass die Infrastrukturausgaben in den kommenden Jahren nochmals weiter ansteigen müssen.

Das Ergebnis der VKU-Mitgliederbefragung zeige deutlich, dass die Unternehmen der Wasserver- und Abwasserentsorgung den Erhalt und die Erneuerung der vorhandenen Leitungs- und Kanalnetze als maßgebliche Herausforderung betrachten, die die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel zukünftig entscheidend bestimmen werde. Vielerorts erreicht die Infrastruktur das Ende der Nutzungsdauer. Auch gehen zwei Drittel der Abwasserentsorger davon aus, dass sich erhöhte technische und rechtliche Anforderungen auf das Investitionsverhalten in der Abwasserentsorgung auswirken werden. Anforderungen, wie der Umgang mit zunehmenden Stofffrachten im Rohwasser oder die Qualitätsüberwachung, nehmen für 41 Prozent der Trinkwasserversorger entscheidenden Einfluss auf das zukünftige Investitionsverhalten.

Ferner stellen veränderte Rahmenbedingungen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Für die Trinkwasserversorger stehen dabei besonders der rückläufige Wassergebrauch, der demografische Wandel und der generelle Bevölkerungsrückgang im Fokus. Etwa ein Viertel der Abwasserentsorger gibt an, dass sich zukünftig auch regionale Bevölkerungszuwächse als besondere Herausforderung auf den Erhalt und die Erweiterung der Infrastrukturen zeigen werden. Für ein Viertel der Trinkwasserversorger ergibt sich aus der Verschlechterung der Rohwasserqualität, insbesondere infolge zunehmender Nitrat- und Pflanzenschutzmittelkonzentrationen, zusätzlicher Handlungsbedarf. Für die Abwasserentsorger sind in diesem Bereich vor allem klimatische Veränderungen, die etwa mit der Bewältigung von Starkregenereignissen verbunden werden, zu bewältigen.

Das Positionspapier steht auf der Internetseite des VKU zum Abruf zur Verfügung.

- ba -

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