Unsicherer energiepolitischer Rahmen macht sich in Investitionen von Stadtwerken bemerkbar
Neue Daten zu kommunalen Unternehmen
09.09.2014 Die 1432 Mitglieder des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) haben 2012 laut aktueller VKU-Mitgliederumfrage Umsätze von knapp 111 Milliarden Euro erlöst, knapp 8,7 Milliarden Euro haben sie investiert. Das ist weniger als in 2011. Damals waren es noch knapp 9,95 Milliarden. Der größte Rückgang ist im Bereich der Stromwirtschaft zu verzeichnen. 2012 wurden hier 2,6 Milliarden Euro investiert, das entspricht 0,6 Milliarden weniger als im Vorjahr. Für VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck liegt der Grund dafür in den unsicheren politischen Rahmenbedingungen: »Mit der Energiewende erleben wir derzeit eine der bedeutendsten wirtschaftspolitischen Umbruchsphasen der vergangenen 60 Jahre. Stetige Investitionen in Infrastrukturen sowie neue innovative Technologien sind deshalb von entscheidender Bedeutung, damit wir die energiepolitischen Ziele erreichen. Die Daten aus der Mitgliederumfrage zeigen jedoch, dass die energiepolitischen Querelen nach den Ausstiegsbeschlüssen der Bundesregierung zu einer großen Verunsicherung geführt haben und die Investitionen gesunken anstatt gestiegen sind. Das ist besonders im Bereich der konventionellen Energieerzeugung zu spüren.«
Dahingegen ist die Zahl der Beschäftigten weitgehend konstant. 2012 waren mehr als 245.000 Menschen, darunter knapp 10.000 Auszubildende, bei den VKU-Mitgliedern beschäftigt. Die meisten Menschen sind mit 63.000 im kommunalen Stromsektor sowie mit über 65.000 im Bereich der Abfallwirtschaft beschäftigt. Reck: »Kommunale Unternehmen sorgen nicht nur für sichere Arbeitsplätze in den Regionen, sie bilden auch junge Menschen in Zukunftsberufen aus.«
Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent in der Abwasserentsorgung. Wie viel Strom, Wasser, Wärme und Gas die Bürger verbraucht haben, wird auf insgesamt 48 Millionen Zählern erfasst. Darüber treten die meisten Bürger mit ihren kommunalen Versorgern in Kontakt. Hinter der Bereitstellung dieser Güter verbergen sich jedoch auch Infrastrukturleistungen, die weniger präsent sind. So beträgt die Gesamtlänge aller kommunalen Netze aus den Bereichen Strom, Gas, Wärme, Wasser, Abwasser und Breitband in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Kilometer. Das entspricht der 37-fachen Länge des Äquators. Weitere Daten finden Sie unter aktuelle Publikationen des VKU.
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