UBA-Bericht belegt erneut sehr gute Qualität des Trinkwassers
18.05.2021 Trinkwasser aus großen zentralen Anlagen besitzt in Deutschland weiter eine sehr gute Qualität. Das ist das Ergebnis des aktuellen Berichts des Umweltbundesamtes (UBA) zur Trinkwasserqualität. Grenzwertüberschreitungen sind, wie schon in den Vorjahren, Einzelfälle. Das Umweltbundesamt hat zusammen mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in einer aktuellen Meldung für den Berichtszeitraum Januar 2017 bis Dezember 2019 erneut auf die sehr gute Qualität des Trinkwassers aus großen zentralen Anlagen in Deutschland hingewiesen. Selbst Nitrat, das im Grundwasser an manchen Orten erhöht ist, überschreitet im Trinkwasser nicht den Grenzwert. Auch bei nahezu allen mikrobiologischen und chemischen Qualitätsanforderungen halten über 99,9 Prozent der überwachten Proben die strengen rechtlichen Vorgaben ein. Der Bericht des Umweltbundesamtes zur Trinkwasserqualität wird von der Bundesregierung regelmäßig an die EU-Kommission übermittelt. Die Form des Berichtes beruht auf dem von der EU-Kommission vorgegebenen Berichtsformat, das für die jährlichen Berichte der Länderbehörden verbindlich ist. Die Richtlinie 98/83/EG über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (TW-RL) verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten, alle drei Jahre einen Bericht über die Trinkwasserqualität zu veröffentlichen. 2019 wurden 73,1 Millionen Personen, das sind etwa 88,1% der Bevölkerung Deutschlands, mit 4.695,03 Millionen m³ Trinkwasser (aus zentralen Anlagen) in 2.485 Wasserversorgungsgebieten versorgt, in denen mehr als 1000 m³ Trinkwasser pro Tag verteilt oder mehr als 5.000 Personen beliefert werden. Das Rohwasser für die Aufbereitung des in diesen Gebieten abgegebenen Trinkwassers kam zu 68,5% aus Grundwasser, zu 15,8% aus Oberflächenwasser und zu 15,7% aus sonstigen Ressourcen wie Uferfiltrat oder künstlich angereichertem Grundwasser. Das Trinkwasser in diesen Wasserversorgungsgebieten ist von sehr guter Qualität. Bei den meisten mikrobiologischen und chemischen Qualitätsparametern erfüllten über 99,9% der untersuchten Proben die Anforderungen der Trinkwasserverordnung, d.h., die Grenzwerte wurden eingehalten. Auch bei Nitrat bestätigen die neuen Daten den zuvor schon beobachteten Rückgang: Grenzwertüberschreitungen im Trinkwasser bleiben eine Ausnahme. Das Amt weist richtigerweise darauf hin, dass die Daten zu Nitratgehalten im Trinkwasser keinen Rückschluss auf Nitratgehalte in den Grundwässern erlauben. Denn durch den starken Einsatz stickstoffhaltiger Düngemittel stehen die Nitratkonzentrationen im Grundwasser in vielen Regionen Deutschlands seit Jahren auf hohem Niveau. Das Trinkwasser selbst ist allerdings fast überall unbelastet. Die kommunalen Wasserversorger sorgen für die Einhaltung des Grenzwertes, in dem sie - wo erforderlich - belastetes Grundwasser mit unbelastetem Wasser mischen. Im Trinkwasser werden rund 200 Wirkstoffe etwa von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und Biozidprodukten oder deren Abbauprodukten geprüft. Dabei überschritt im Berichtszeitraum nur eine geringe Anzahl den Grenzwert von 0,1 Mikrogramm oder 0,0001 Milligramm pro Liter, und dies auch nur geringfügig. Aus den gemessenen Konzentrationen resultiere laut UBA keine Gesundheitsgefahr: der Grenzwert für den einzelnen Wirkstoff liegt weit unterhalb einer toxikologischen Konzentration. Dennoch erfordere eine Nichteinhaltung, dass ihre Ursache geklärt und beseitigt wird. Grenzwertüberschreitungen für Blei kommen in weniger als 0,1 Prozent der Proben vor. Ursache für Blei in Trinkwasser sind regelmäßig bleihaltige Leitungen oder Armaturen in den Häusern und Wohnungen selbst. Veraltete Installationen seien meist auch die Ursache, wenn zu viel Kupfer, Nickel und Cadmium im Trinkwasser vorkommt. Für Blei gilt ein Grenzwert von zehn Mikrogramm pro Liter Trinkwasser. Die Betreiber von Wasserversorgungsanlagen sind gemäß Trinkwasserverordnung verpflichtet, darüber zu informieren, wenn noch Blei in ihrer Anlage verbaut ist, auch dann, wenn der Grenzwert eingehalten wird. - Quelle: UBA -