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Starke Unterschiede beim Wasserpreis

29.4.2011 Nach einer Studie des Statistischen Bundesamts zahlte ein Modellhaushalt mit einem jährlichen Wasserverbrauch von 80 Kubikmetern im Jahr 2010 für seine Wasser- und Abwasserrechnung im Bundesdurchschnitt 440,99 Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entspricht dies einem Betrag von 1,21 Euro pro Tag. Gegenüber 2009 sind die jährlichen Kosten um 8,78 Euro oder 2% angestiegen.

197,60 Euro der kombinierten Wasserkosten entfielen im Jahr 2010 auf die Trinkwasserrechnung, die Abwasserkosten lagen bei 243,39 Euro. Grundlage der Modellrechnung ist ein Wasserverbrauch von 80 Kubikmetern und eine versiegelte Fläche von 80 Quadratmetern, was in etwa der Situation eines Zwei-Personen-Haushalts mit Hauseigentum entspricht.

Für die Lieferung eines Kubikmeters Trinkwasser zahlten die Haushalte in Deutschland durchschnittlich 1,65 Euro. Zusätzlich zu diesem mengenbezogenen Entgelt stellten die Wasserversorger in circa 98% der Gemeinden für die Lieferung von Trinkwasser eine Grundgebühr von durchschnittlich 65,60 Euro pro Jahr in Rechnung.

Die Abwasserrechnung enthält neben dem Abwasserentgelt von 2,36 Euro pro Kubikmeter eine durchschnittliche jährliche Grundgebühr von 15,39 Euro. Häufig kommt auch ein flächenbezogenes Entgelt für Niederschlagswasser hinzu - dieses bemisst sich in der Regel nach der versiegelten Fläche, für die im Mittel 0,49 Euro pro Quadratmeter berechnet werden.

Weitere Ergebnisse zu Trinkwasser- und Abwasserentgelten für die Jahre 2005 bis 2010 gegliedert nach Bundesländern sowie zusätzliche Hintergrundinformationen finden sich auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes.

Folgende Statistische Landesämter haben die Ergebnisse zu den Trinkwasser- und Abwasserentgelten bis zur Gemeindeebene in ihrem Internetangebot veröffentlicht: Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein- Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein.

Die Wasser- und Abwasserentgelte weichen in den einzelnen Bundesländern teilweise erheblich vom Bundesdurchschnitt ab. So fallen für einen Modellhaushalt in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt Trinkwasser und Abwasserkosten von mehr als 550 Euro pro Jahr an, während er im günstigsten Bundesland Bayern im Durchschnitt nur 324,26 Euro zahlen muss. Neben topografischen und geologischen Verhältnissen beeinflussen zum Beispiel die Siedlungsstruktur, die gewählte Bezugsfläche für das Niederschlagswasserentgelt und die Erneuerungsrate der Trinkwasser- und Abwassernetze die Preise für die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung.

Die Statistik über Trinkwasser- und Abwasserpreise in Deutschland beruht auf Angaben aus allen Gemeinden in Deutsch land. Erfasst wurden ausschließlich Preise für haushaltsübliche Mengen. Einmalzahlungen, die unter anderem bei einem Neuanschluss anfallen, wurden nicht berücksichtigt.

VKU und BDEW haben inzwischen gemeinsam ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das die Befugnisse der Kartellbehörden in Bezug auf Wasserversorger, die Gebühren erheben, und die kartellrechtliche Bedeutung von kostenrelevanten Entscheidungen der Eignerkommune klären soll. Das Gutachten liegt den Verbänden nun in der Endfassung vor und steht allen Mitgliedsunternehmen zur Verfügung.

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