Förderung von Wärmenetzen
20.06.2019 Fördermöglichkeiten für Wärmenetze bestehen sowohl bei Brennstoffwechsel von bereits vorhandenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) als auch bei Neuerschließung von industrieller Abwärme und den Ausbau von Fernwärmenetzen insgesamt. Das erklärte die Bundesregierung auf eine Anfrage zum Kraftwerk Fenne, das ca. 683 Millionen Kilowattstunden thermisch pro Jahr in das Fernwärmenetz Saar einspeist. Zudem existieren die im KWKG bis 2025 festgeschriebenen finanziellen Anreize für neue und modernisierte Gas-KWK.
Generell entscheiden Betreiber von Fern wärmenetzen eigenverantwortlich über den Ersatz von Anlagen, die durch den Kohleausstieg abgeschaltet werden. Hintergrund ist der geplante Kohleausstieg, der auch unmittelbare Folgen für die Fernwärme haben wird. In ihrem Abschlussbericht hatte die Kommission »Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung« (KWSB) u. a. empfohlen, die Weiterentwicklung und Fortführung der KWK-Förderung, die Prüfung eines systematischen Investitionsrahmens für neue (Gas-)Kraftwerkskapazitäten sowie die Erschließung alternativer industrieller Wärmequellen und die Förderung von Power-to-Heat-Projekten voran zu treiben.
Die Bundesregierung unterstützt die Umstellung von Kohle auf andere, CO2-ärmere Energieträger in Energieanlagen und die Weiterentwicklung der Fernwärmenetze durch verschiedene Förderinstrumente: Das Marktanreizprogramm »Wärme aus erneuerbaren Energien, Erneuerbare Energien Premium KfW Nr. 271« fördert mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen die Errichtung und Erweiterung von größeren Anlagen für die Umstellung von Heizungs- und Wärmeanlagen auf erneuerbare Energien durch u.a. die Einbindung erneuerbarer Einspeiser, thermischer Speicher sowie die Errichtung und Erweiterung von Wärmenetzen einschließlich Hausübergabestationen.
In dem seit Januar 2019 neu aufgestellten Förderpaket »Energieeffizienz und Prozesswärme aus erneuerbaren Energien in der Wirtschaft - Kredit und Zuschuss/Wettbewerb« werden in Verbindung mit Maßnahmen zur industriellen Abwärmenutzung auch Stichleitungen zu Wärmenetzen zur Einspeisung von Abwärme gefördert.
Mit dem im Jahr 2017 gestarteten Förderprogramm »Modellvorhaben Wärmenetzsysteme 4.0« fördert die Bundesregierung insbesondere Investitionskosten einschließlich der Erstellung eines Wärmekonzepts und Transformationsplans von effizienten Niedrigtemperaturwärmenetzen der 4. Generation, die mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien und Abwärme gespeist werden. Damit wird erstmals eine systemische Förderung etabliert.
Das Förderinstrumentarium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist aufeinander abgestimmt und wird im Rahmen der Förderstrategie zunehmend systematisiert und weiterentwickelt. Forschung, Entwicklung und Demonstration innovativer Energietechnologien und -konzepte fördert die Bundesregierung im Rahmen ihres 7. Energieforschungsprogramms »Innovationen für die Energiewende« u.a. in den Bereichen »Thermische Kraftwerke« sowie »Gebäude und Quartiere« (Forschungsschwerpunkt Wärme- und Kälteversorgung) (vgl. BT-Drs. 19/10364).
- Quelle: BT -