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Elektromobilität: 20.650 öffentliche Ladepunkte in Deutschland – Zuwachs von über 50% innerhalb eines Jahres – Neuer Förderaufruf

19.08.2019 Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat seinen vierten Aufruf zur Förderung des Aufbaus von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur veröffentlicht. Damit will das BMVI die Errichtung von bis zu 5000 Normal- und 5000 Schnellladepunkten fördern. Dafür stehen rund 100 Mio. Euro bereit. Anträge müssen bis 30. Oktober 2019 über das Portal »easy-Online« eingereicht werden.

Das Bundesprogramm trifft unverändert auf eine sehr große Nachfrage. Bisher wurden Anträge für insgesamt rund 16.000 Ladepunkte, davon etwa 13.300 Normalladepunkte und rund 3250 Schnell ladepunkte, bewilligt. Das entspricht einem Fördervolumen von mehr als 78 Mio. Euro. Damit wurde die Zahl der vorhandenen Ladepunkte mehr als verdoppelt. In den nächsten Wochen sollen die Anträge aus dem dritten Förderaufruf von Ende 2018/Anfang 2019 bewilligt werden. Im Rahmen dieses dritten Förderaufrufs wurden 5153 Normal- und 5301 Schnell-Ladepunkte beantragt.

Ziel des Programms Ladeinfrastruktur ist der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur mit bundesweit 15.000 Ladesäulen. Dafür stellt das BMVI bis 2020 insgesamt 300 Millionen Euro bereit. Private Investoren, Städte und Gemeinden können Förderanträge stellen. Die Förderung umfasst bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten und neben der Errichtung der Ladesäule auch den Netzanschluss und die Montage. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass die Ladesäulen öffentlich zugänglich sind und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Der BDEW, der das bundesweite Ladesäulenregister führt, meldet, dass innerhalb eines Jahres die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte von 13.500 auf 20.650 gesteigert wurde. Das ist ein Zuwachs von über 50 Prozent. Dabei betreibt

die Energiewirtschaft drei Viertel aller öffentlichen Ladepunkte, der Anteil der Schnellladestationen liegt zurzeit bei rund 12 Prozent. Für die aktuell beim Kraftfahrt-Bundesamt gemeldeten PKW mit elektrischem Antrieb reicht das bundesweite Angebot öffentlicher Ladepunkte aus. Dringender Handlungsbedarf besteht hingegen beim Ausbau privater Ladeinfrastruktur. Denn etwa 85 Prozent der Ladevorgänge finden zuhause oder am Arbeitsplatz statt. Die Verbände haben das Bundesjustizministerium aufgefordert, das Miet- und Wohnungseigentumsrecht entsprechend zu ändern, damit es jedem Mieter und Wohnungseigentümer möglich ist, Ladeinfrastruktur einzubauen, wenn er die Finanzierung sicherstellt. Damit würde die Elektromobilität einen großen Schritt nach vorne machen ohne öffentlichen Finanzierungsbedarf.

Nach Angaben des BDEW ist die Klimabilanz von E-Autos deutlich besser als die von Diesel- oder Benzinautos. Ein Auto, das Normalstrom tankt, emittiere bei einer jährlichen Fahrleistung von 14.300 Kilometern nur 1,06 Tonnen CO2 pro Jahr. Das seien knapp 60 Prozent weniger als ein Auto, das mit Super Benzin (2,38 t CO2/Jahr) oder Diesel-Kraftstoff (2,42 t CO2/Jahr) fährt. Dies gelte insbesondere unter dem Aspekt, wonach der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix immer größer werde und zahlreiche Ladesäulen schon heute 100 Prozent regenerativ erzeugten Strom anböten.

- MS -

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