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Bonn als Zwischenschritt auf dem Weg zur Konferenz in Kattowitz 2018

20.11.2017

Die 23. Weltklimakonferenz (COP23) in Bonn ist am 18.11.2017 zu Ende gegangen. Die 197 Vertragsparteien erzielten wichtige Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens, so das Bundesumweltministerium (BMUB). Bundesumweltministerin Barbara Hendricks verweist auf wichtige Zwischenschritte auf dem Weg zur Konferenz in Kattowitz in einem Jahr, wo die Umsetzungsregeln von Paris beschlossen werden sollen.

Ein wesentliches Ergebnis der Konferenz sei der sogenannte Talanoa-Dialog. Talanoa ist ein fidschianischer Begriff für einen Austausch mit allen Beteiligten. Da die aktuellen Klimaziele unter dem Pariser Abkommen in der Summe noch nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, wurde bereits in Paris vereinbart, dass die Staatengemeinschaft mit der Zeit immer ehrgeiziger werden muss. Der Probelauf für diesen Ambitionsmechanismus ist der Talanoa-Dialog. Unter Führung von Fidschi und Polen soll er im Laufe des nächsten Jahres Beiträge aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenfassen. Ergebnis wird eine Bestandsaufnahme sein, die die Vertragsstaaten zu ehrgeizigerem Handeln motivieren soll, um die globale Klimaschutzlücke zu schließen. Weitere Fortschritte gab es, so das BMUB, auch beim sogenannten Regelbuch, also den Ausführungsbestimmungen für das Pariser Abkommen. Dabei gehe es etwa um die Frage, wie die Staaten ihre Treibhausgasemissionen messen und darüber berichten. In Bonn wurden zu allen Fragen Texte entwickelt, die bis zur Weltklimakonferenz in Kattowitz 2018 schlussverhandelt werden können.

Ein Beispiel für die Fortschritte jenseits der Verhandlungen sei die sogenannte NDC-Partnerschaft, die Entwicklungsländern bei der Aufstellung von nationalen Klimaschutzstrategien hilft. Die Partnerschaft habe ihre Arbeit in Bonn deutlich ausgebaut, wie das BMUB berichtet, u.a. verkündeten die asiatische und die karibische Entwicklungsbank ihren Beitritt zur NDC-Partnerschaft. Die nationalen Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) sind Bestandteil des Pariser Klimaabkommens. Die Vertragsstaaten formulieren durch sie ihre Emissionsminderungs- und Anpassungsziele bis zum Jahr 2030. Sie sollen ab 2020 alle fünf Jahre überprüft und aktualisiert werden. Seit Gründung der Partnerschaft vor einem Jahr hat sich die Anzahl der Mitglieder von 41 auf 77 fast verdoppelt, darunter sind 48 Entwicklungsländer und 16 Industrieländer sowie 13 internationale Organisationen.

– ba –

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