VKU-Mitgliederbefragung: Digitalisierung von Wasser und Abwasser
11.09.2017
Die digitale Transformation stellt die Weichen für eine smarte Wasserwirtschaft der Zukunft. Durch sie lassen sich Prozesse schlanker und effizienter gestalten. Gleichzeitig verändert sie Kundenerwartungen, weil sie Branchengrenzen verschwimmen lässt und neue Akteure ins Spiel bringt, die das etablierte Model der Wasserver- und Abwasserentsorgung herausfordern können. Zum digitalen Wandel in der kommunalen Wasserwirtschaft gibt es derzeit noch eine Reihe von Fragen.
An der VKU-Mitgliederbefragung haben sich 115 kommunale Wasserver- und Abwasserentsorger beteiligt. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Chancen der Digitalisierung vor allem im Bereich der Prozessoptimierung und der Verbesserung des Daten- und Schnittstellenmanagements gesehen werden. Hier hält der digitale Wandel in der Praxis bereits heute vielfältig Einzug, beispielsweise durch intelligente Netzsteuerung oder die Automatisierung von Leitstellen. Bei den konkreten Anwendungsfeldern erfahren die Themen intelligentes Messwesen (55,1%), die digitale Instandhaltungsplanung sowie das Daten- und Schnittstellenmanagement (jeweils 46,9%) derzeit die höchste Aufmerksamkeit. Mit 20,4 Prozent interessiert sich etwa jeder Fünfte der Befragten für die Verknüpfung von Digitalisierung mit der Entwicklung neuer Kundenangebote und Geschäftsmodelle.
Insgesamt sieht sich die Mehrzahl der Unternehmen bei der digitalen Transformation bereits auf einem guten Weg. Jedes dritte Unternehmen schätzt, noch digitalen Nachholbedarf zu haben oder will sich in Zukunft noch intensiver bemühen. In einem zunehmend digitalen Umfeld steigen gleichzeitig die Anforderungen an IT-Sicherheit und Datenschutz. Die Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass die Systeme auch unter »digitalen Rahmenbedingungen« zuverlässig funktionieren und die Infrastruktur nicht zum Ziel von Hackern wird. Genau in diesen Bereichen erwartet die Mehrzahl der Unternehmen auch die größten Herausforderungen.
Gleichzeitig geht mehr als jedes zweite Unternehmen davon aus, dass sich durch die Digitalisierung die Anforderungen an die Personalqualifikation verändern. Dazu bedarf es geeigneter Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen. Bei der Personalsuche werden die kommunalen Unternehmen künftig aber auch zunehmend mit anderen Branchen konkurrieren. Weitere Informationen bietet der ausführliche Auswertungsbericht zur VKU-Mitgliederbefragung.
– Quelle: VKU –