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Große Nachfrage nach Erdgasheizungen

Gasfachliche Aussprachetagung 2016 in Essen

09.11.2016 Im Zeitraum von Januar bis August 2016 wurden 213.596 Baugenehmigungen für Wohnungen gemeldet. Davon werden 46,3% mit einer Erdgasheizung ausgestattet. Hinzu kommen 21,9% Fernwärme, bei der Erdgas einen Anteil von einem Drittel hat. Die genannten Zahlen nennt der BDEW unter Berufung auf die Statistischen Landesämter und berechnet, dass Erdgas somit insgesamt in über 100.000 Wohnungsneubauten zum Einsatz kommt. »Erdgas ist Heizsystem Nummer eins der Deutschen«, sagte Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, zum Auftakt der 55. Gasfachlichen Aussprachetagung in Essen. Knapp die Hälfte des Wohnungsbestandes in Deutschland werde nach Angaben des Verbandes mit Erdgas beheizt (49,3% einschließlich Bioerdgas und Flüssiggas), gefolgt von Heizöl (26,5%), Fernwärme (13,6%) und Strom (2,8%). Der Anteil von Elektrowärmepumpen nimmt seit 2003 stetig zu auf 1,7%. Sonstige Energieträger, darunter Holz, Holzpellets, sonstige Biomasse, Koks/Kohle, machen 6,1% aus.

Gemeinsam mit neun Verbänden und Vereinigungen hat der BDEW einen Appell ans Kanzleramt und die beteiligten Bundesministerien gerichtet, das große Potenzial von Erdgas zur CO2- Reduktion nicht zu ignorieren. Allein im Wärmemarkt ließen sich, so der BDEW, bis 2020 jedes Jahr bis zu 45 Millionen Tonnen CO2 einsparen, wenn zehn Millionen veraltete Heizkessel durch moderne Erdgastechnik ausgetauscht und dabei zehn Prozent Bio-Erdgas verwendet würde. Erdgas sei der einzige fossile Energieträger, der das Potenzial habe, sowohl Partner der Erneuerbaren zu sein, als auch selbst erneuerbar zu werden. Zum Beispiel durch Power-to-Gas oder auch als aufbereitetes Biogas.

Zudem sei Gas gut verfügbar und biete ein hohes Niveau an Versorgungssicherheit. »Wir begrüßen daher, dass sich die Europäische Kommission intensiv mit der Frage beschäftigt, wie die Gasversorgungssicherheit EU-weit weiter gestärkt werden kann«, so Tuschek weiter. Der Vorschlag zur Novellierung der Erdgas-Versorgungssicherheits-Verordnung müsse an einigen Stellen jedoch noch stärker an die Realitäten der Gastransportrouten angepasst werden. Vor allem gelte es, Geschäftsgeheimnisse stets zu wahren und unnötige Mehrbelastungen und Pflichten für Unternehmen zu vermeiden.

- Quelle: bdew -

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