Aus Wind wird Wasserstoff: Baubeginn zur Power-to-Gas Demonstrationsanlage
Energiespeicherung
Eine zentrale Frage der Energiewende ist, wie es uns in Zukunft gelingt, das schwankende Stromangebot aus Windkraft und Sonnenenergie zu speichern. Mit dem Spatenstich zum Bau der Power-to-Gas Demonstrationsanlage geht die Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) dieses Thema nun offensiv an. Mit zwölf weiteren Unternehmen der Thüga-Gruppe investiert der Energiedienstleister in die zukunftsweisende Anlage, die Strom aus Wind und Sonne in Wasserstoff umwandelt und unterstützt die Forschung mit ihrem technischen Know-how. Der so gewonnene Wasserstoff wird in das kommunale Erdgasverteilnetz eingespeist und kann dort gespeichert werden, bis er gebraucht wird. Die Länder Rheinland- Pfalz und Hessen unterstützen das Projekt zur Forschung und Entwicklung der innovativen Speichertechnologie. Errichtet wird die Anlage in Frankfurt am Main; Ende 2013 soll sie das erste Mal einspeisen. Bis 2016 werden die beteiligten Unternehmen Erfahrungen sammeln, wie die Anlage unter Praxisbedingungen funktioniert. »Wir wollen aus diesem Pilotprojekt Erkenntnisse gewinnen, ob und wie sich das Verfahren auch für unser Netz eignet«, sagt Christian Schröder, Unternehmenssprecher der EVM. Es sei klug, diesen Weg gemeinsam mit Partnerunternehmen und Kommune zu gehen, um Know-how sowie finanzielle Mittel zu bündeln und wichtige Informationen für die zukünftigen regionalen Herausforderungen zu erhalten.
Die Anlage wird pro Stunde rund 60 Kubikmeter Wasserstoff erzeugen und so in einer Stunde 3.000 Kubikmeter mit Wasserstoff angereichertes Erdgas in das Netz einspeisen. Das 450.000 Kilometer lange deutsche Erdgasnetz ist leistungsfähig und bietet viel Speicherraum. Dem gut ausgebauten und bereits bestehenden Erdgasnetz sowie der Power-to-Gas Technik werde daher bei der Energiewende eine entscheidende Rolle zuteil, ist Christian Schröder überzeugt. Ab 2016 ist bereits eine Erweiterung der Demonstrationsanlage geplant. Dann soll es möglich sein, den Wasserstoff zusätzlich in synthetisches Erdgas umzuwandeln und damit die Speicherkapazität weiter zu erhöhen. Wasserstoff und synthetisches Erdgas dienen zu einem späteren Zeitpunkt als Energieträger zur Strom- und Wärmeversorgung.
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