Power Purchase Agreements – Anwendungsbereiche und Bilanzierung bei Energieversorgungsunternehmen

– von WPin Carolin Göken, M.Sc./B.Sc., Bremen –^[1]

Der mit der Energiewende verbundene radikale Paradigmenwechsel in der Energiepolitik wird berechtigterweise als Jahrhundertprojekt bezeichnet, der die Stromerzeuger und die Energieversorgungsunternehmen (EVU) sowie die Letztverbraucher laufend vor neue Herausforderungen stellt. In Anbetracht der rückläufigen Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und des begrenzten Förderzeitraums von 20 Jahren gewinnen sog. Power Purchase Agreements (PPA) als Verträge über den Bezug von Grünstrom zunehmend an Bedeutung im Rahmen der deutschen Energiewende. Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten der EVU diese Art von Verträgen sinnvoll einzusetzen. Zunächst wird die Vielfältigkeit von PPA im Rahmen der Darstellung der Gestaltungsformen und Vertragskonstellationen aufgezeigt. Auf Basis aktueller Entwicklungen wird im Anschluss die Brisanz des Themas verdeutlicht. Abschließend werden die einschlägigen Bilanzierungsvorschriften untersucht, die mit ausgewählten Anwendungsbereichen von PPA einhergehen. Besondere Bedeutung kommt dabei den Regelungen zur Bildung von Bewertungseinheiten für Vertragsportfolios sowie für Sicherungsgeschäfte zu.