Stadtwerke in der Krise – Überlegungen zur betriebswirtschaftlichen Steuerung von EVUs

– von Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Beer, Nürnberg, Dr.-Ing. Matthias Koch, MBA, CVA und Dipl.-Volksw. Christoph Spier, Köln –^[1]

Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise ist eines der Themen, das in diesem Jahr am stärksten im Fokus der Öffentlichkeit steht. Seit Monaten analysieren und diskutieren Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Probleme, die aus der Energiekrise resultieren, und ringen um Lösungen. Im Auge des Sturms befinden sich die Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen (im Folgenden zusammen EVU), die bedingt durch die explodierenden Preise an den Großhandelsmärkten zumindest in einer wirtschaftlich angespannten Situation sind. Erste Berichte von EVUs, die in finanzielle Schieflage geraten sind oder ihre Versorgungsaufgabe aufgeben mussten bzw. in naher Zukunft einstellen werden, gab es bereits. Ebenso Berichte über EVUs, die ihre Versorgungsaktivitäten nur durch die Zuführung zusätzlicher finanzieller Mittel aus dem Gesellschafterkreis aufrechterhalten konnten. Auch wenn mit der Strom- und Gaspreisbremse staatliche Maßnahmen zur Stützung der EVUs implementiert werden, ist davon auszugehen, dass die wirtschaftlichen und finanziellen Belastungen zumindest mittelfristig bestehen bleiben und die EVUs auch in den nächsten Jahren herausfordern werden. Im Folgenden soll gezeigt werden, welche Krisenfaktoren auf die EVUs wirken, und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um ihnen entgegenzuwirken.