Behandlung von Forderungsausfällen aus umsatz-, strom- und energiesteuerlicher Sicht
– von StB Dipl.-Betriebswirt Christoph Brüggen, Korschenbroich –[1]
Mit gestiegenen Energiepreisen wächst bei Versorgungsunternehmen die Sorge vor einem Anstieg der Zahlungsausfälle, da immer mehr Letztverbraucher weder die angehobenen Abschlagszahlungen bedienen, noch die Forderungen aus Monats- oder Jahresendabrechnungen begleichen können. Da die betriebliche Liquidität zahlreicher Versorgungsunternehmen durch höhere Energie-Beschaffungspreise und den zusätzlich anfallenden Margin-Calls[2] aufgrund eingegangener Derivate-Geschäfte ohnehin extrem angespannt ist, wiegt der Ausfall von Lieferforderungen besonders schwer. Zu den von der Energiekrise besonders stark betroffenen Letztverbrauchergruppen zählen aber nicht nur Privathaushalte oder mittelständische Unternehmen, sondern auch Großkunden, die ihre massiv gestiegenen Kosten auf Material- und Energiebeschaffung sowie Transport nicht mehr auf ihre Kunden abwälzen können, so dass ein gefährlicher Kaskadeneffekt entsteht, der selbst solide wirtschaftende Stadtwerke in finanzielle Schwierigkeiten bringt. Verständlich ist daher der Ruf von Fachverbänden nach einem zeitnahen Rettungsschirm für Stadtwerke und Groß-Versorgungsunternehmen.
In dieser angespannten Phase stellt sich die Frage, welche Auswirkungen Forderungsausfälle aus umsatz-, strom- und energiesteuerlicher Sicht haben.