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Handelsrechtliche Behandlung von Energielieferverträgen im Kontext der Energiekrise - Anwendung des IDW RS ÖFA 3 sowie Notwendigkeit von Drohverlustrückstellungen

Referent:
WP/StB Dipl.-Kfm. Uwe Deuerlein, PKF Fasselt Partnerschaft mbB, Nürnberg

Donnerstag, 06. Juli 2023 von 10:00 bis 12:00, Nr. 20230706

Die Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten ist - seit dem 3. Quartal 2021 - von extremen Volatilitäten geprägt. Nach mehreren Jahren relativ konstanter Preise werden die Risikofrüherkennungssysteme zahlreicher Marktteilnehmer erheblich auf die Probe gestellt.

Waren „Short“-Positionen über Jahre hinweg gut für die Marge, hat sich dieser Effekt bis zum 3. Quartal 2022 umgekehrt. Hier führten bereits geringe offene Positionen zu einer erheblichen Belastung der Beschaffungskosten und teilweise zu einer Erosion der Vertriebsmargen.

Seit dem 4. Quartal 2022 - gegebenenfalls bedingt durch die politischen Maßnahmen zur Umsetzung von Energiepreisbremsen, aber auch durch eine Beruhigung der Märkte (Stichwort LNG) - zeigen sich die Großhandelspreise mit einer fallenden Tendenz. Mit dieser Entwicklung tauchen nun wieder die Dritthändler auf, die sich über eine kurzfristige Beschaffungsstrategie Wettbewerbsvorteile erhoffen.

Damit besteht eine vertriebliche Aufgabe ebenfalls darin, die weiteren Entwicklungen zu prognostizieren und entsprechende Mengen- und Preisentscheidungen zu treffen. Diese Sachverhalte wurden im ersten Schritt in vielen Unternehmen „nur“ von der Vertriebsseite bearbeitet. Nun zeigt sich, dass sich ebenso über die Kostenentwicklungen und die möglichen weiteren Verwerfungen Unterdeckungen ergeben, die handelsrechtlich als Drohverlustrückstellungen zu erfassen sind, wenn die eigenen, langfristig fixierten Beschaffungskosten deutlich über dem aktuellen Marktniveau liegen.

Daher müssen von den Unternehmen die Grundsatzfragen zur Anwendung des ÖFA 3 sowie die Möglichkeit von Saldierungen mit anderen Augen als in den letzten Jahren betrachtet werden. Die Situation ist vergleichbar mit der Lage in 2011, wo es in gleicher Weise zu einem deutlichen Rückgang der Marktpreise gekommen war. Trotz der sinkenden Preise wird das Thema Liquidität noch eine längere Zeit von Bedeutung sein, da aus den langfristigen Beschaffungen heraus nun die „teuren“ Tranchen zur Lieferung kommen und hierfür die entsprechenden Sicherheiten zu stellen sind (Stichwort: Margin Calls).

Die Gebühr beträgt 185,00 € zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer. Weitere Informationen finden Sie in unserer ausführlichen Seminarbeschreibung.

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